Station 03-Absorberanlage Freibad Warendorf

Einführung
Halte-Standort: Auf dem Nebenweg am Freibad vorbei Richtung Ems - am Anfang des länglichen Gebäudes (Umkleidebereich).
Die Energie der Sonne nutzen wir passiv oder aktiv. Passive Nutzung ist es, wenn bspw. Sonnenlicht durch das geschlossene Fenster einstrahlt und die Solarwärme im Gebäude bleibt. Aktiv wird Solarenergie genutzt, wenn wir z.B. mit Photovoltaik-Anlagen Strom aus Sonnenlicht oder mit Solarthermie Solarwärme erzeugen.
Anlagen zur Nutzung der Sonnenwärme (sogenannte Kollektoren oder Absorber) sind seit dem 18. Jahrhundert bekannt. Dabei wird die Strahlung der Sonne über die dunklen Oberflächen der Kollektoren gesammelt und der Flüssigkeit in den Kollektorröhren als Wärmeenergie zugeführt. Je besser die Wärmeisolierung der Kollektoren ist, desto mehr Wärme steht für die Nutzung zur Verfügung. Die Wärme wird dann über Leitungen zu einem Wärmespeicher – zumeist in Verbindung mit einem Wärmetauscher - geführt.
Hinweis zur Weiterfahrt: Km 1,07 - 1.59 / Strecke: 0,52 km
Dem Weg Richtung Ems folgen (ca. 150m) und links abbiegen. An der Ems entlang ca. 370m bis zur Station 04-Überlaufschwelle.
Weitere Infos
Besonders hohe Wirkungsgrade mit bis zu 90% erzielen Vakuum-Röhrenkollektoren, bei denen wegen des Vakuums in den Glasröhren kaum Wärme an die Umgebung verloren geht. Die größte Verbreitung haben aber Flachkollektoren. Sie sind auf vielen Haus- und Firmendächern zu finden. In einem geschlossenen Kreislauf strömt die Soleflüssigkeit in Rohren durch den flachen, mit speziellem Glas abgedeckten Kollektorkasten auf dem Dach, erwärmt sich und fließt zum Speicher/Wärmetauscher. Dort werden das Warmwasser und die Heizung im Haus erwärmt. Typische Kollektorgrößen liegen bei Einfamilienhäusern zwischen 4-8qm. Der Wirkungsgrad, d.h. der genutzte Prozentanteil an der einfallenden Wärmestrahlung der Sonne, beträgt dabei 60-75%.
Bei einer Absorber-Anlage ist der Aufbau einfacher. Es werden dunkle Schläuche oder Schlauchmatten ohne weitere Wärmeisolierung ausgelegt. Die Absorber haben dadurch größerer Wärmeverluste, sind aber erheblich günstiger. Damit sind sie vor allem für die Nutzung im Sommer und ganz besonders für Freibäder geeignet. Weitere Erklärungen zu Kollektoren s. https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenkollektor
Standort
Beim Warendorfer Freibad liegen die Absorberschläuche seit vielen Jahren auf dem Dach der Umkleidebereiche. Sie sind vom Weg aus, der seitlich am Freibad vorbei Richtung Ems führt, sichtbar.
Die Anlage erspart seit 2008 mit einer Leistung von jährlich 175.000 kWh Erdgas und die entsprechenden Kosten. Das entspricht bei einer CO2-Einsparung von jährlich rund 35.000 kg über 500.000 kg CO2 seit 2008 (Stand Juli 2023). Inspiriert wurde die Errichtung der Absorberanlage im Freibad durch das Vorbild in Telgte.
Verweis zu anderen Standorten / Extras
Station 7: PV-Standort in Vohren
Station 10: PV-Zählaktion in Vohren/Gröblingen
Station 15: PV-Zählaktion in Gröblingen/Vohren
Station 19: PV-Freiflächenanlage Milte
Schlaumeierwissen
Die solarthermischen Anlagen sind auf den ersten Blick mit Photovoltaik-Anlagen (PV) zu verwechseln. Beide nutzen mit bläulichen schimmernden, verglasten Kästen auf dem Dach die Sonnenenergie. Erkennbar sind die Flachkollektoranlagen an ihrer zumeist geringeren Flächengröße und den außenliegenden Leitungsrohren für die Wärmeflüssigkeit.
Übrigens können auch PV-Anlagen farblich sehr unterschiedlich sein. Die farblich einheitlich dunklen sind die monokristallinen Versionen, die bläulich gemischt-farbigen sind polykristalline PV-Module. Die monokristallinen Module haben einen höheren Wirkungsgrad, sind aber dafür teurer und zumeist jüngeren Datums als die polykristallinen Versionen.
Bezug zum Klimaschutz/Klimawandel
Die erneuerbaren Energien und damit alle Techniken zu deren Nutzung stehen beim Klimaschutz an erster Stelle. Der schnellstmögliche und vollständige Ersatz fossiler Energien durch erneuerbare Energien soll in Deutschland vor allem durch Wind- und Solarenergie erfolgen.
Klimatipp
Eine Solarkollektoranlage für das Eigenheim kann einen wertvollen Beitrag zum Energiesparen leisten. Sie nimmt auf dem Hausdach meist zwischen 4-8 qm Fläche ein. So kann in Verbindung mit einem Warmwasserspeicher und der entsprechenden Steuerung im ganzen Sommer der Warmwasserbedarf auch für mehrere Personen im Haushalt abgedeckt werden.