Station 07-PV-Anlage in Vohren

Einführung
Halte-Standort: Ca. 100m nach dem Linksabbiegen in Wirtschaftsweg auf rechter Seite.
Photovoltaik-Anlagen (PV) haben sich seit etwa dem Jahr 2000 in Deutschland von einer Nischenanwendung für Technikbegeisterte zu einem weit verbreiteten Standard auf Hausdächern entwickelt. Den entscheidenden Anstoß für diese Entwicklung brachte die sogenannte Einspeisevergütung, die im Erneuerbaren-Energie-Gesetz (EEG) mit allen begleitenen Verordnungen und Gesetzen (z.B. auch die EEG-Umlage, die in 2022 abgeschafft wurde) geregelt wird.
Durch die Preis- und Verkaufsgarantie für den selbstproduzierten Stroms über 20 Jahre konnten und können die PV-Anlagen wirtschaftlich gut kalkuliert werden. Die meisten Anlagen wurden in der Folgezeit auf Hausdächern mit Ausrichtung nach Süden gebaut. Der Strom wurde fast ausschließlich in das Stromnetz eingespeist und damit an den Stromnetzbetreiber verkauft. Ab 2009 wurde das anders. Mit dem erwünschten Absinken der Preise für Solaranlagen bei gleichzeitigem Absinken der Einspeisevergütung wurde es immer interessanter, den Solarstrom zur Produktionszeit als sogenannten Eigenstrom selbst zu verbrauchen. Damit wurde nicht mehr nur eine hohe Produktion, sondern auch eine zeitlich optimierte Nutzung des Stroms wichtig.
So entstanden nun auch viele PV-Anlagen, die nach Osten und Westen ausgerichtet sind. Diese produzieren morgens und abends bei Sonnenlicht zu den Hauptverbrauchszeiten Strom, dafür mittags etwas weniger. Insgesamt lässt sich erkennen, dass die vielen Detailänderungen am EEG im Laufe der Jahre einen deutlichen Einfluss auf die Größe, Art und Anzahl der PV-Anlagen hatten.
Die Ergänzung der PV-Anlage um einen Batteriespeicher verbessert die lukrative Eigennutzung noch einmal deutlich, führt aber auch zu einer deutlichen Erhöhung der Investitionen.
Hinweis zur Weiterfahrt: Km 3,76 - 4,31 / Strecke: 0,55 km
Straße folgen für 550m zum Standort 08-Boden.
Weitere Infos
Die vielen Anlagentypen lassen sich in die beiden Grundtypen Dach- / Fassadenanlagen sowie Freiflächenanlagen unterscheiden. Von Bedeutung ist dabei, dass Dachanlagen auf Gebäuden grundsätzlich genehmigungsfrei, Freiflächenanlagen hingegen (über einen Bebauungsplan; in Sonderbereichen über einen Bauantrag) genehmigungspflichtig sind. Weitere Untertypen bei Freiflächenanlagen sind Agri-PV-Anlagen (auf landwirtschaftlichen Flächen) oder Floating-PV-Anlagen (auf dem Wasser).
Seit wenigen Jahren sind die kleinen sogenannten Stecker-PV-Anlagen oder Balkonanlagen dazu. Die sind auch für Mieter interessant. Weitere PV-Anlagen kommen für spezielle Anwendungen in der Raumfahrt, auf Verkehrsanlagen, Wohnmobilen, Kleingeräten usw. zum Einsatz.
Mehr Infos: https://solarenergie.de/photovoltaikanlage/arten-von-pv-anlagen
Bestandsdaten zu allen PV-Anlagen:
Energieatlas NRW: https://www.energieatlas.nrw.de/site/bestandskarte
oder
Marktstammdatenregister: https://www.marktstammdatenregister.de/MaStR/Einheit/Einheiten/OeffentlicheEinheitenuebersicht
Im Register kann mit den Filtern "Ort entspricht Warendorf" und "Energieträger entspricht Solare Strahlungsenergie" nach PV-Anlagen in Warendorf gesucht werden.
Mit Stand vom17.04.2023 waren es 2.381 Anlagen, am 20.09.2023 bereits 2.776, genau ein Jahr später am 20.9.2024 sind es 3.535 und am 1.4.2025 sind es 3.840 PV-Anlagen . Dazu zählen auch die kleineren Balkon-Anlagen. Deren Anzahl hat sich vom 20.9.2023 mit 220 Anlagen zum 1.4.2025 auf 580 Stück erhöht.
Am 20.09.2023 beträgt die installierte Nettoleistung 46.555 KW, am 1.4.2025 sind es 57.500 KW. Damit werden aktuell ca. 55 Gigawattstunden Strom pro Jahr erzeugt.
Standort
Die Ost-West ausgerichtete Anlage hat eine installierte Leistung von fast 400 KWp. Die Anlage kann mengenmäßig rund 100 Durchschnittshaushalte mit Strom versorgen.
Verweis zu anderen Standorten / Extras
Station 3: Absorberanlage Freibad
Station 10: PV-Zählung Vohren/Gröblingen
Station 15: PV-Zählung Gröblingen/Vohren
Station 19: PV-Freiflächenanlage Milte
Schlaumeierwissen
Die Leistung von PV-Anlagen wird über die installierte Leistung in KWp (Kilowatt-Spitzenleistung) angegeben. Zur Berechnung der mittleren Jahresproduktion unter Warendorfer Bedingungen wird diese installierte Leistung mit 900 KWh pro KW installierter Leistung (durchschnittlich nutzbare Einstrahlungsenergie) multipliziert.
Rechenbeispiel: 8 KW installierte Leistung produzieren ca. 7.200 KWh.
Bezug zum Klimaschutz/Klimawandel
Solarenergie ist für Strom- und Wärmeproduktion eine der Säulen der Energiewende. Rund 3.000 PV-Anlagen und mehrere hundert Kollektoranlagen tragen schon heute in Warendorf ihren Anteil bei.
Klimatipp
Haben Sie die Möglichkeiten zur Errichtung einer PV-Anlage auf Ihrem Hausdach schon geprüft? Es ist leichter als Sie denken. Eine „normale“ PV-Anlage kostet weniger als die meisten Gebrauchtwagen und liefert günstigen Strom.