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Station 12-Messstelle Grundwasser

Einführung

Halte-Standort: Vor Messrohren auf linker Straßenseite

Sauberes Grundwasser ist unser wichtigstes Nahrungsmittel. Daher wird es ständig überwacht. Im Wassergewinnungsbereich Vohren-Dackmar geschieht es u.a. an 400 Messstellen.

Die Überwachung ist besonders intensiv in den Wasserschutzgebieten, wo das Wasser aus der Tiefe zur Trinkwassergewinnung gewonnen wird. Das Grundwasser strömt dann von den Seiten in Richtung des Brunnens, dem tiefsten Punkt.
Im Boden verbleibt das Grundwasser nicht an einer festen Stelle, sondern bewegt sich mit dem Gefälle im Boden abwärts zum tiefsten Punkt. Die Bewegung ist sehr langsam, aber stetig.

Zur Sicherung der Grundwasserqualität wurden in Vohren-Dackmar Kooperationen mit den Landwirten geschlossen. So wird die Stickstoffdüngung von den Landwirten optimiert, um den Nitratgehalt möglichst gering zu halten. Für diesen Aufwand erhalten die Landwirte Entschädigungen.

Gelöst im Grundwasser werden verschiedene Inhaltsstoffe mit dem Wasserstrom bewegt.  So können Verunreinigung und Giftstoffe Jahre später weit entfernt von der ursprünglichen Stelle wieder „auftauchen“.  Ein Beispiel sind die Verunreinigungen im Erdreich, die von einer Reinigungsfirma im Warendorfer Norden über Jahre verursacht wurden. Die nicht durch die Sanierung vor Ort abgepumpten Restschadstoffe ziehen in einer langen Schadstofffahne Richtung Ems als dem tiefsten Abflusspunkt.
In dem Bereich der Schadstofffahne hat das Grundwasser auf längere Zeit keine Trinkwasserqualität mehr.

Große Probleme bereiten auch die vielen Stickstoffeinträge aus Luft und landwirtschaftlichem Dünger in das Grundwasser. Als im Grundwasser gelöstes Nitrat erreichen sie in vielen Bereich Konzentrationen, die gesundheitsschädigend sind. 

Hinweis zur Weiterfahrt:  Km 11,54 - 11,59  / Strecke: 0,05 km

Der Straße ca. 50m folgen zum Standort-13 Aufforstung.

Standort

Die Messrohre dienen der Grundwasserüberwachung. Die Rohre werden nach bestimmten Vorschriften angelegt. Der Wasserstand kann über ein Lichtlot gemessen werden. Einmal im Monat wird der Grundwasserstand gemessen. Wasserproben zur Überprüfung werden nach einem festgelegten Verfahren entnommen.

Verweis zu anderen Standorten / Extras

Station 9: Wasserwerk Vohren

Station 5: Wasserturm-Blick

Station 19: Ems-Hessel-See (Ressource Sand)

Schlaumeierwissen

Die Grundwasserbildung und –bewegung geschieht sehr langsam. So wurde im Zusammenhang mit der Sanierung eines Grundwasserschadens durch eine Reinigung im Norden Warendorf eine Ausbreitungszeit von 40-50 Jahren für die 2km Strecke bis zur Ems ermittelt. Das sind etwa 10cm pro Tag.

Bezug zum Klimaschutz/Klimawandel

Eine wesentliche Ursache der hohen Nitratbelastung im Grundwasser ist der Gülleanfall aus Massentierhaltung. Diese ist auch gleichzeitig aus Sicht des Klimaschutzes ein wesentlicher Treiber des Klimawandels. Neben den hohen ökologischen Belastungen vor Ort sorgt der Bedarf an Kraftfutter aus Soja für eine Abholzung von wertvollen Regenwäldern und der Ausstoß von höchst klimaschädlichem Methan aus der Verdauung von Rindern für eine Verstärkung des Treibhauseffektes.

Klimatipp

Hochwertiges Trinkwasser aus dem Grundwasser wird durch die Folgen des Klimawandels noch wertvoller werden. Nutzen Sie Ihre Wassersparmöglichkeiten bei WC, Dusche und dem Bad.