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Station 28-Essbare Stadt

Einführung

Halte-Standort: Sitzgruppe

Der kleine Park an der Kolkstiege, gelegen direkt am Mühlenkolk der Ems mit Blick auf die Alte Emsmühle bzw. das HoT (Haus der offenen Tür) ist von einigen Hochbeeten besetzt. Im Mittelpunkt steht die Kräuterspirale, eine Insektenburg ergänzt das Ensemble. Zusätzlich ist der Bereich auch ein Standort des Insektenpfades.

Die Produktion von Lebensmitteln entwickelte sich im Laufe der letzten Jahrzehnte weg vom ausschließlich lokalen oder regionalen Anbau hin zu einem weitgehend internationalen bzw. globalisierten System. Wir beziehen in Deutschland Lebensmittel von allen Kontinenten zu allen Jahreszeiten. Der Ukraine-Krieg zeigt nun aktuell eindringlich, wie eng alle Lieferketten auch im Lebensmittelbereich verknüpft sind.

Hinweis zur Fahrt auf Klimaroute-Süd: 
Nach wenigen Metern rechts abbiegen in Straße Münsterwall und 350m bis Münsterstraße folgen. Rechts abbiegen und der Münsterstr. bzw. dem Münsterweg 1.300m bis zur Station 29-Stadtwerke folgen.

Hinweis zur Fahrt auf Alternativroute von Klimaroute-Nord:
Der Kolkstiege 100m folgen und links in die Mühlenstraße abbiegen. Nach ca. 250m rechts in Emsstraße abbiegen und die 150m zum Marktplatz fahren.

Weitere Infos

Die Essbare Stadt ist eine Initiative der Bürgerstiftung Warendorf und wurde 2016 ins Leben gerufen. Sie will den Anbau und die Nutzung heimischer Lebensmittel im wahrsten Sinne begreifbar und erfahrbar machen will. Das dort wachsende Gemüse wie auch Kräuter und Beeren dürfen zum persönlichen Verzehr genutzt werden. Die Mitglieder der Initiative haben rund 20 Hochbeete in der Stadt angelegt und auch Obstbäume an verschiedenen Stellen gepflanzt. Die Stadt Warendorf engagierte sich dabei mit administrativer und praktischer Hilfe.

Für die Bürgerstiftung Warendorf ist Essbare Stadt ein besonderes Projekt. Die Kräuterspirale zeigt dies als sehr schönes Beispiel. „Pflücken erlaubt“, quasi auf dem Nachhauseweg können sich die Bürgerinnen und Bürger für die nächste Mahlzeit mit frischen Kräutern kostenfrei versorgen. Das bringt die Kernaufgabe der Stiftung, bürgerliches Engagement zu fördern und das Leben in der Stadt lebenswerter zu machen, exemplarisch zum Ausdruck.
https://www.buergerstiftung-warendorf.de/neu_essbare_stadt_20200423/

Standort

Nach Basisüberlegungen der Bürgerstiftung Warendorf sowie mehreren Versuchen eine Initiative zu gründen, haben sich Laurenz Sandmann (Altstadtfreunde) und Georg Drees (Vorstand Bürgerstiftung) entschlossen, dieses Thema für Warendorf umzusetzen. Einem ersten Aufruf in der Presse im Herbst 2014 folgten fast 50 Interessierte. Nach entsprechenden Vorarbeiten und Zustimmung der Stadt Warendorf wurde Ende April 2016 mit dem Bau von 4 Hochbeeten am Emskolk begonnen.

Die Idee:
Zu Omas Zeiten wuchsen vor Häusern nicht Kirschlorbeer, Hortensien und Zierrasen, sondern ein Obstbaum, Weinranken oder Johannisbeersträucher. Jeder kannte die gesamten Nutzpflanzen, die hinter dem Haus oder im Schrebergarten wuchsen, kannte die Erntezeiten und den Geschmack. Es wurde gelagert, konserviert oder eingemacht.
Wenn heute die Kinder und Erwachsenen die Kohlrabi nicht als Pflanze, den Weißkohl nicht vom Feld und Rotkohl nur aus der Dose oder dem Glas kennen, so will die Essbare Stadt Warendorf den Bewohnern diese Pflanzen wieder näher bringen. In den Hochbeeten wachsen heute wieder die verschiedenen Kohlsorten, Mangold, Spinat oder Salat. Aber auch Erdbeeren oder Tomaten. Und das ehrenamtliche Engagement zielt nicht auf die Selbstversorgung der Aktiven, sondern jeder darf naschen, probieren und staunen.
Im Laufe der Jahre ist diese Idee gewachsen und hat sich wie von selbst erweitert. Heute gibt es auch Wildblumenwiesen in der Innenstadt, viele verschiedene Obstbäume, Beerensträucher, Insektenhotels oder Insektenburgen.
Es gibt auch eine „essbare“ Stadtführung oder auch die Möglichkeit nach der Besichtigung der angebauten Gemüse in einem Kochevent aus den Produkten ein leckeres Essen zu kochen und zu probieren.

Die Zukunft:
Wenn wir so in die Lage versetzt werden, gemeinsam durch diese Aktion allen Bürgern der gesamten Stadt Warendorf das natürliche Leben, die ernährungsbewusste Umgebung, Pflanzen und Insekten wieder näher zu bringen und durch Kooperationen mit Kindergärten und Schulen ein frühes Interesse an gesunder Ernährung und Umwelt zu vermitteln, so hat das Projekt „essbare Stadt Warendorf“ der Bürgerstiftung ihre wesentlichen Ziele erreicht.

Verweis zu anderen Standorten / Extras

Station 20: CO2-Rechner/Bilanz
Station 6: Obstwiese

Schlaumeierwissen

Jährlich werden in Deutschland rund 12 Mio Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Zu 52 Prozent dafür verantwortlich sind die privaten Haushalte. Sie werfen 6,14 Millionen Tonnen Lebensmittel in die Tonne. 18 Prozent fallen bei der Lebensmittelverarbeitung und 14 Prozent bei der Außer-Haus-Verpflegung an. 12 Prozent werden in der landwirtschaftlichen Produktion weggeworfen, und nur 4 Prozent betreffen den Einzelhandel. Pro Kopf wandern damit pro Jahr im Mittel etwa 75 Kilogramm auf den Müll.

Am häufigsten werden Obst und Gemüse weggeschmissen.

Bezug zum Klimaschutz/Klimawandel

Der Anteil der Lebensmittelproduktion an den CO2-Emissionen ist höher als von den meisten vermutet. Allen voran sind das Fleisch und Milchprodukte. Sie machen fast zwei Drittel der ernährungsbedingten CO2-Emissionen aus. Und mit dem Anbau von Futtergetreide wie Soja sind zumeist weitere ökologische Auswirkungen (z.B. Zerstörung des Regenwaldes) verbunden. Eine kontroverse Diskussion findet auch unter dem Begriff "Tisch oder Tank" zur Nutzung von Lebensmittelgetreide für die Treibstoffproduktion statt.

Mit einem CO2-Rechner lässt sich der persönliche CO2-Ernährungsanteil berechnen.

Klimatipp

Lebensmittel richtig zu lagern ist ein guter Beitrag zum Klimaschutz. Das Bundeszentrum für Ernährung hält Erklärungen und Tipps bereit: https://www.bzfe.de/nachhaltiger-konsum/lagern-kochen-essen-teilen/lebensmittel-richtig-lagern/